Gegen den Angriff auf einen ArbeiterInnenverein in Istanbul!
18/09/2014
Am 14.9. haben die Mitglieder einer Drogenbande in einem Instabuler ArbeiterInnenviertel namens Sefaköyeine junge Frau auf dem Weg zum Verein der ArbeiterInneneinheit sexuell belästigt und anschließend mit einem Messer auf ein Vereinsmitglied eingestochen. Am nächsten Tag kamen sie wieder, diesmal im Schutz der Polizei, und griffen den Verein erneut an. Sie konnten durch den Widerstand linker AktivistInnen abgewehrt werden.
Der Verein der ArbeiterInneneinheit versucht eine Politik gegen die Drogenbanden in diesem Viertel zu organisieren. Die Banden sind in vielen ArbeiterInnenviertel in Istanbul mächtig. Mit Hilfe der Polizei greifen sie diverse linke Strukturen an, um dort ohne Widerstand ihre Geschäfte organisieren zu können. Die Polizei nimmt diese Konflikte als Anlass, um linke AktivistInnen festzunehmen. So wurden bisher 48 Aktivistinnen von Bağımsız Devrimci Sınıf Platformu (BDSP- Plattform der unabhängigen revolutionären Klasse) festgenommen. An den Angriffen hat sich auch die Jugendorganisation der regierenden Partei AKP stark beteiligt und die Angriffe organisiert.
Zumal gab es vor einigen Wochen ein Pogrom gegen Geflüchtete aus Syrien in diesem und benachbarten ArbeiterInnenvierteln. Die läden syrischer Geflüchteter wurden ausgeplündert und die Geflüchteten angegriffen. Erst durch die Gegenaktionen der Linken konnten die reaktionären und faschistischen Mobs an der Fortsetzung ihrer Angriffe gehindert werden. In der Türkei leben inzwischen hunderttausende Geflüchtete aus Syrien, die als BilliglöhnerInnen eingesetzt werden.
Der Verein der ArbeiterInneneinheit und die BDSP haben vor einigen Tagen eine Solidaritätsaktion für die Lear-ArbeiterInnen in Argentinien organisiert und weitere Aktionen angekündigt. Wir erklären uns mit dem Verein der ArbeiterInneneinheit solidarisch. Wir protestieren gegen diesen Angriff, der mit Hilfe staatlicher Unterstützung unternommen wurde, und fordern die sofortige Freilassung. Außerdem rufen wir alle linken Kräften zum Schutz für den Verein der ArbeiterInneneinheit auf. Hoch die internationale Solidarität!